Am 11. Juni 2015 fand in der Bistritzer Kirche ein ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an den Brand vor sieben Jahren statt. In der Zwischenzeit hat sich viel positiv entwickelt.
Der Turm ist vollständig saniert, im Inneren führt ein Aufzug die Besucher zu der Galerie, von wo aus man einen schönen Ausblick auf die Stadt aber auch auf die die Stadt umgebende Natur hat. 28.598 zahlende Besucher haben den Aufzug in der Zeit nach der Fertigstellung vom 25. Januar 2013 – 31.Dezember 2014 genutzt. Es wurden 212.545,- Lei eingenommen das sind über 48.000,- €. Bald hat die Stadt die Baukosten von ca. 70.000,-€ eingespielt.

Um die Kirche ist wieder ein Bauzaun errichtet worden (ausgenommen ist der Haupteingang zur Kirche und zum Turm an der Westfassade). Endlich soll das vom Kirchendach abfließende Regenwasser in die jetzt zu erstellende Kanalisation abgeführt werden. Dies ist eine Vorarbeit zur Sanierung und Renovierung der Kirchenmauer aber auch des gesamten Marktplatzes. Diese Arbeit soll innerhalb eines Jahres abgewickelt werden. Die dabei zum Vorschein kommenden Restmauern und Fundamente der alten Kapellen und Gräber aus der vorreformatorischen Zeit werden die Archäologen gut beschäftigen.

Bürgermeister Ovidiu Cretu ist zuversichtlich, bis 2018 die Kirchenrenovierung abschließen zu können. Wir wünschen ihm und der Stadt Bistritz dabei viel Erfolg.

Die Arbeiten an den 18 mittelalterlichen Gäßchen schreiten nur langsam voran, sollen jedoch bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Das, was bis jetzt zu sehen ist, sieht gut aus. Der kleine Ring ist beinahe fertig. Mit viel Naturstein und neuer Bepflanzung (zahlreiche Linden und Ginko Biloba Bäume) werden dem Platz ein angenehmes Aussehen verleihen.

In der evangelischen Kirche wurde die dritte Verdi-Oper mit großem Erfolg aufgeführt. Das Ensemble aus Craiova spielte Aida vor vollem Haus.

Die Nebengebäude des ehemaligen evangelischen Knabengymnasiums sind alle in einem aufwendigen Restaurationsverfahren eingebunden. (Kosten über 3.000.000,- €). Nur das Hauptgebäude muss noch warten. Da es unter Denkmalschutz steht, muss ein eigenes Renovierungsprojekt genehmigt werden. Wir hoffen, dass das nicht allzulange hinausgeschoben wird.

Die Arbeiten am Gewerbevereinshaus haben sich als aufwendiger als veranschlagt erwiesen. Im Frühjahr 2015 sollten die Arbeiten fertig sein. Nun hofft man auf den Spätsommer bzw. Herbst. Der Platz vor dem Gewerbeverein muss ja auch neu gestaltet werden. Dort ist man bei den Bauarbeiten auf die Grundmauern des Befestigungsturmes der Stadtmauer beim „Krötentürel“ gestoßen. Wie man mit diesem Fund umgehen wird, war bei meinem Besuch im Juni noch unklar.

Der Schullerwald ist als Naherholungsgebiet für die Bürger der Stadt freigegeben worden und wird auch entsprechend von Familien mit oder ohne Kinder genutzt. Zahlreiche eingerichtete Grillplätze mit Tischen und Bänken, aber auch kilometerlange Wanderwege im Schatten der alten Eichen sowie Spiel-und Sportplätze vervollständigen das Angebot.

Am Wochenende 26.-28. Juni 2015 fanden bei bestem Sommerwetter zum neunten Mal „Die Tage des mittelalterlichen Bistritz“ mit einem umfassenden Angebot an besonders attraktiven, professionell und überzeugend durchgeführten Konzerten mittelalterlicher Musik, historischen Tänzen, Ritterwettbewerben, Theateraufführungen. Im „Deutschen Zentrum Bistritz“ im Goldschmiedehaus begann das dreitägige Fest mit mehr als 50 Veranstaltungen mit einem hochrangigen Konzert mittelalterlicher und Renaissancemusik des Huniady Cantores-Quartetts aus Eisenmarkt (Hunedoara). Organisatoren waren das städtische Kulturzentrum „George Coşbuc“, der Kulturverein Mittelalterliches Bistritz, unterstützt vom Bürgermeisteramt und dem Stadtrat, vom Kreisrat Bistritz-Nassod und vom Kreismuseum BN. In der Fußgängerzone boten 60 Verkaufsstände entsprechende Waren an. Gäste aus Mediasch, Neumarkt, Eisenmarkt, Hermannstadt, aus Ungarn gaben dem Spektakel zusätzlich Farbe.

Wir freuen uns schon heute auf das „Stadtfest“ am 21./22. August. Dann wird der Partnerschaftsvertrag zwischen Bistritz und Wiehl unterschrieben. Eine große Wiehler Delegation und auch eine siebenbürgische Volkstanzgruppe aus Nürnberg werden daran teilnehmen.

Eine Reise nach Bistritz ist immer ein besonderes Erlebnis, das ich nur empfehlen kann. Für die Besucher, die mit dem PKW unterwegs sind, ein Tipp. Ein relativ großer Parkplatz wurde in der Burggasse hinter dem früheren Omnia-Kino eingerichtet und ist beinahe unbelegt.

Text Hans Franchy und Horst Göbbel, Foto Horst Göbbel