„Mitteleuropäische Stadt- und Kulturgeschichte am Beispiel von Bistritz in Siebenbürgen“

in Zusammenarbeit mit der Heimatortsgemeinschaft, der politischen Gemeinde

und evangelischen Kirchengemeinde Bistritz

vom 20. bis 22. November 2015

in der Bildungs- und Begegnungsstätte

„Der Heiligenhof“, Bad Kissingen

 

Bistritz (Nösen)/Bistriţa ist heute eine mittlere Kreisstadt im Norden Siebenbürgens mit rund 75.000 Einwohnern. Sie ist eine deutsche Gründung und gehörte zum „Königsboden“, dem Rechtsgebiet der Siebenbürger Sachsen und wurde urkundlich erstmalig 1241 im Zusammenhang mit dem Mongolensturm erwähnt. Sie lag an wichtigen Handelsstraßen und entwickelte sich zu einer wohlhabenden freien und befestigten Königsstadt mit zahlreichen Handwerkszünften, die vor allem vom Handel mit der benachbarten Moldau lebte. Durch den Zweiten Wiener Schiedsspruch 1940 kam Nordsiebenbürgen zu Ungarn. Bistritz hatte zu jener Zeit rund ein Drittel (4.500) deutsche Bewohner. Im Gefolge der herannahenden Roten Armee wurde die deutsche Bevölkerung von Nordsiebenbürgen (rund 40.000 Menschen) im Herbst 1944 evakuiert und treckte mit Planwagen und per Eisenbahn gegen Westen. Einige dieser Flüchtlinge wurden von der Front eingeholt und zurück geschickt. Nach Kriegsende wurde Nordsiebenbürgen wieder Rumänien angegliedert. Es verblieb dort eine kleine deutsche Minderheit, die größtenteils bis 1980 nach Deutschland oder Österreich auswanderte. Die evangelische Kirchengemeinde Bistritz zählt gegenwärtig rund 250 Mitglieder, wobei einzelne Gemeindeangehörige verstreut in mehr als zwei Dutzend Ortschaften leben. Die Heimatortsgemeinschaft Bistritz und die politische Gemeinde pflegen sehr gute Kontakte. Das deutsche Kultur- und Geschichtserbe wird von den heutigen Bewohnern angenommen und mustergültig gepflegt.

 

Als Referenten konnten gewonnen werden: Prof. hon. Dr. Konrad Gündisch: Bistritz im Mittelalter; Dr. Adinel Dinca: Kirchengeschichte von Bistritz vor der Reformation: Einige Bemerkungen anhand neuerer Quellen; Vasile Duda: Die bildende Kunst in Bistritz vom 16. bis 20. Jahrhundert; Dr. Dr. h.c. Volker Wollmann: Die Bedeutung der Forstwirtschaft in der Umgebung von Bistritz und ihre technischen Denkmale; Dr. Corneliu Gaiu: Bistritz am Schnittpunkt der Kulturen; Günter Klein: Bistritz in alten und neuen Ansichten; Horst Göbbel: Bistritz und das Nösnerland – gegenseitige Befruchtungen; Ciprian Moldovan: Das Gedächtnis der Häuser; Ovidiu Creţu, Bürgermeister von Bistritz und Dr. Hans-Georg Franchy, HOG-Vorsitzender: Bistritz in Europa – Herausforderungen und Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt. Am Sonntag gestaltet Stadtpfarrer Hans Dieter Krauss die Morgenandacht.

 

Die Tagung beginnt am Freitagabend mit dem gemeinsamen Abendessen und ist am Sonntag nach dem Mittagessen zu Ende. Die Teilnahme kostet 60 € (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 €) und ggf. EZ-Zuschlag 20 €, zuzüglich 3,50 € Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Teilnehmenden aus Ostmitteleuropa können Reisekostenzuschüsse gezahlt werden. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Die Tagung wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration über das Haus des Deutschen Ostens in München. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 1. November 2015 an. Anmeldungen und Anfragen sind unter dem Stichwort: „Bistritz“ ab sofort möglich an: Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: 0971-714 714, Fax: 0971-714 747, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..